Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fasste Arnulf Erich Stegmann den Entschluss, künftig mit Kolleginnen und Kollegen, die ebenso wie er mit dem Mund oder Fuss Kunstwerke erschufen, zusammen zu arbeiten. 1957 wurde eine Selbsthilfeorganisation ins Leben gerufen, die ihresgleichen sucht. Dies war die Geburtsstunde der über 60-jährigen Erfolgsgeschichte der Vereinigung der Mund- und Fussmalenden Künstler.
Die Gründungsmitglieder gehörten einer Generation an, die wesentlich vom Ersten und Zweiten Weltkrieg geprägt war. Die körperliche Beeinträchtigung aber auch die künstlerische Entfaltung stiess oftmals auf wenig Akzeptanz. Doch weder die körperlichen Hürden noch die grossen Herausforderungen konnten sie davon abhalten, ihre Überzeugung und Ihren tiefsten Wunsch über die ganze Welt zu verbreiten. Jedem Menschen soll der Zugang zur Kunst ermöglicht werden.
Heute zählt diese Selbstorganisation knapp 800 mund- oder fussmalende Künstler/-innen aus aller Welt. Die Ideale von damals gelten auch noch heute. Sie fördert und unterstützt bestehende und zukünftige Mund- und Fussmaler/-innen und nimmt in religiöser, weltanschaulicher und politischer Hinsicht eine neutrale Stellung ein.
Am 5. September 2019 jährt sich der Todestag des grossen Förderers Arnulf Erich Stegmann zum 35. Mal. Mit dem Internationalen Mund- und Fussmalertag möchten die Fuss- und Mundmaler/-innen auf der ganzen Welt die grossartigen Eigenschaften und Leistungen von Arnulf Erich Stegmann würdigen.
Der Aktionstag bietet die Gelegenheit auf die einzigartige Kunst aufmerksam zu machen. Mund- und Fussmaler/-innen auf der ganzen Welt werden ihr Können in verschiedenster Form unter Beweis stellen. Sie werden dabei unzählige Interviews geben, Malvorführungen halten und auf Social Medias anzutreffen sein. Ihre emotionale Bindung zur gemeinsamen Selbsthilfeorganisation darf dabei so wenig fehlen wie die persönliche Erzählung, was Mund-oder Fussmalen für sie bedeutet und wie sie ihr Leben beeinflusst.